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Zisternen für Regenwasseranlagen |
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Zisternen |
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Vorbemerkungen |
Unterschieden werden Zisternen nach Material (Beton, Kunststoff, sehr selten
Metall) und nach ihrem Einbauort (im Erdreich oder im Keller, selten oberirdisch).
Grundsätzlich gemeinsam ist allen Zisternen das Innenleben. Hier sollte
nur korrosionsfreies Material (Kunststoffe Polyethylen PE oder Polypropen PP, besser Edelstahl) verbaut
werden. Erdtanks müssen durch eine ausreichend grosse (min. 60cm Durchmesser)
Revisionsöffnung auch erreichbar sein.
Die Revisionsöffnung dient auch dem Sauerstoffaustausch der Wasseroberfläche
mit der Atmosphäre. Wird die Öffnung luftdicht verschlossen, muss eine
gesonderte Be- und Entlüftung sichergestellt werden.
Filter (außer schwimmende Ansaugfilter ) dürfen nie in die Zisterne eingebaut werden: Dies ist immer ein Konstruktionsfehler! Soll ein Filter an der Zisterne vormontiert sein, so muß dieser unbedingt eine eigene Revisionsöffnung haben.
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1 Zulauf feingefiltertes Wasser (vom Filter) 2 Einlaufberuhigung
aus Edelstahl 3 Überlaufsifon
mit Skimmereffekt zum Abscheiden der Schwimmschicht (dritte Reinigungsstufe).
4 Dichteinsatz
für die Versorgungsleitungen. |
Zisternengröße |
Das Volumen sollte so gewählt werden, dass
die Zisterne gelegentlich überläuft. Erfahrungsgemäss sind Grössen
zwischen 3500 Liter und 5000 Liter bei einem Ein- bis Zweifamilienhaus sinnvoll.
Oftmals wird angenommen, dass mit einem riesigen Auffangvolumen auch wesentlich
mehr Wasser zur Verfügung steht: Dies ist jedoch nicht so. Das Zisternenvolumen
hat für den Wirkungsgrad einer Regenwasseranlage nur untergeordnete Bedeutung,
er steigt nicht proportional mit der Grösse der Zisterne. Wesentlich wichtiger
für den Wirkungsgrad ist die Grösse der Auffangfläche. Als Faustformel
dient folgender Anhaltswert:
Regenwasserertrag pro Jahr in m3 x Ladebeiwert (0,05) = Speichergröße
in m3
Software zur Dimensionierung von Regenwasseranlagen haben ihre Berechtigung
bei Simulationen im industriellen und gewerblichen Bereich, wo keine Erfahrungswerte
vorliegen und/oder wo verschiedene Szenarien durchgespielt werden müssen.
In der Haustechnik im Wohnungsbau spiegeln sie jedoch nur eine vermeintliche
Exaktheit wieder, die für die praktische Anwendung sinnlos ist.
Betonzisternen |
Bei der Planung einer Regenwasseranlage sollte
eine Betonzisterne die erste Wahl sein. Obwohl dieser Werkstoff durch seinen
exzessiven Gebrauch in der Bauwirtschaft Unbehagen hervorrufen kann, ist er
doch für die unterirdische Lagerung von Wasser bestens geeignet.
Betonzisternen sind robust, können nahezu beliebig hoch mit Verfüllmaterial
überdeckt werden, sind mit der geeigneten Abdeckung PKW oder LKW befahrbar
und können leicht und schnell eingebaut werden. Durchgesetzt haben sich
Betonzisternen in monolithischer Bauweise, das heißt, der wasserführende
Teil der Zisterne ist aus einem Guss. Wird der Konus der Zisterne auch zur Speicherung
genutzt (Fuge zwischen Behälter und Konus wird überstaut), sollte
er bereits vom Hersteller verklebt sein. Gute Zisternen haben eine durchgehende
Wandstärke von mindestens 10 cm, die notwendigen Öffnungen für
Zu- und Überlauf bzw. Leerrohr sind ab Werk vorhanden.
Bauteile bis ca. 6.500 kg (entspricht einem Volumen von ca. 8.000 Litern) werden
direkt bei der Anlieferung mit dem LKW-Ladekran in die Grube gehoben. Bei schwereren
Teilen oder bei einem Abstand von mehr als 5 Metern zwischen Mitte Drehkranz
und Mitte Baugrube ist ein Autokran notwendig.
Öffnungen in der Zisterne (Zu- und Überlauf sowie Versorgungsleitungen)
müssen ab Werk vorhanden sein. Werden nachträgliche Öffnungen
auf der Baustelle hergestellt, so müssen diese gebohrt (Kernbohrung) werden,
keinesfall stemmen.
Alternativ zu Monolithen bieten sich Zisternen in Ringbauweise an. Vom Materialpreis
her sind sie günstiger, der Einbau ist jedoch aufwändiger (und damit
teurer).
Durch Setzung kann es gelegentlich vorkommen, daß eine Zisterne in Ringbauweise
undicht wird. Dies kann in der Regel sehr einfach mit Zementmörtel und
Dichtschlämme repariert werden.
Kunststoffzisternen |
Kunststoffzisternen werden von einer nahezu unüberschauberen
Anzahl von Herstellern feilgeboten. Als Material haben sich Polyethylen und Polypropen
bewährt, diese sind recyclingfähig. Diese Kunststoffe werden von allen
Herstellern als ökologisch unbedenklich propagiert: Für das Endprodukt
(PE oder PP) mag das gelten, für die Verfahrenschritte bis zum fertigen
Produkt jedoch mit Sicherheit nicht (siehe Literatur). Es ist und bleibt ein
Erdölprodukt, für das es Alternativen gibt. Außerdem gibt es
noch Lagertanks aus GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff). Dieses Material
kann bei einer Entsorgung nur
thermisch behandelt (verbrannt) oder gelagert werden.
Eine Kunststoffzisterne für den Erdeinbau sollte auf jeden Fall im wasserführenden
Teil monolithisch sein, auch eine ausreichende Wandstärke (Gewicht!) und
statische Profilierung sollten vorhanden sein. Ein Regenspeicher mit guten statischen Eigenschaften ist auch immer PKW-befahrbar.
Kunststoffbehälter für die Innenlagerung müssen lichtundurchlässig
(verhindert (Algenwachstum) sein, bei Batterietanks auch die untere Verbindung.
Aufgestellt werden sollen sie -wenn überhaupt (u.a. Rückstauproblematik)
nur in unbeheizten, kühlen Räumen. Ständige Temperaturen über
16 Grad C führen zu einer unkontrollierbaren Keimvermehrung. Die Revisionsöffnung
sollte mindestens 30 cm im Durchmesser sein.
Einbauanleitung und technische Daten der Wisy-Zisterne
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